Saarland: Windkraftanlage tötet Rotmilan

Ein schwarzer Tag für den Tierschutz im Saarland!

Am 8. Mai 2017 wurde unter den Windkraftanlagen in Schmelz-Bettingen ein toter Rotmilan aufgefunden, der offensichtlich durch einen Rotorenschlag getötet wurde. Das ist vor allem deshalb ungeheuerlich, weil die Ansiedlung dieses streng geschützten Vogels und seine Flugrouten bereits vor der Genehmigung der dortigen WKA's bekannt und in einem Gutachten dokumentiert waren.

Weil gerade Brutzeit ist, sind die Nestlinge in der Folge elendig verhungert.

Sehen Sie in den nachfolgend aufgeführten pdf-Dateien die von Dipl.-Ing. Peter Voit bereitgestellte Beschreibung des Fundes und eine Darstellung aus dem Vogelarten-Gutachten zur Raumnutzung des Rotmilans am WKA-Standort. Allein dieses Gutachten von Oktober 2015 spricht für sich.

Zum Öffnen der pdf-Datei klicken Sie auf die links gezeigten Miniaturen.

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"Pressebericht"

Die Saarbrücker Zeitung berichtete in einem kurzen Artikel über den Vorfall. Darin ist von polizeilichen Ermittlungen und "möglicherweise" nicht eingehaltenen Abschaltzeiten durch den Betreiber die Rede.

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Unser Kommentar

Leider ist nun exakt das Szenario wahr geworden, das in unserem Video-Beitrag "Die letzten ihrer Art" beschrieben ist.
In der nächsten Zeit werden wir von offizieller Seite die hinlänglich bekannten Formulierungen hören wie

 "bedauerlicher Einzelfall" ··· "unerklärlich, wie das passieren konnte" ··· "im Vorfeld wurde alles getan..." ··· "schonungslose Aufklärung"

Erst wird es ein paar Maßnahmen geben (vorübergehende Abschaltung, "Untersuchung eingeleitet", Befragung), dann werden wir nichts mehr davon hören und in ein paar Monaten ist die Sache wieder in Vergessenheit geraten. Die Genehmigungspraxis bleibt wie sie ist und alles geht weiter wie gehabt.
Sicher ist aber:

Diese Vögel sind nun tote "Einzelfälle" !

Alle Maßnahmen zu ihrem Schutz, so sie denn stattgefunden haben, haben kläglich versagt!

Das durch Abschaltzeiten sehr teure Vogelproblem des Anlagenbetreibers ist nun gelöst!