Am 22. und 23. Juli fand in Wadgassen die IVV Sommerwanderung 2017 statt, die vom ortsansässigen Verein "Sportfreunde 1930 Wadgassen e.V." organisiert und ausgerichtet wurde. Ausgehend von der Schulturnhalle der Abteischule verliefen die Wanderstrecken (6/10/15/20 km) größtenteils duch die Waldgebiete Brüchel und Buchholz, in denen die Standorte der geplanten Windkraftanlagen liegen. Es war bestes Wanderwetter vorhergesagt, und traditionell ist diese Veranstaltung immer sehr gut von Wanderern aus allen saarländischen Regionen, aber auch vielen Gästen aus Frankreich und Luxemburg besucht, die mit Begeisterung durch das wunderbare Wald-und Naherholungsgebiet des Wadgasser/Überherrner Waldes wandern.

Diese Gelegenheit nutzten wir als Bürgerinitiative, um die Wanderer darauf aufmerksam zu machen, dass sie das Waldgebiet unter Umständen zum letzten Mal in seinem unversehrten Zustand genießen können. Wir positionierten uns deshalb mit einem Infostand kurz vor dem Zugang zum Wald und platzierten auch mehrere Info-Banner gut sichtbar an der Strecke.

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Mehr als 1.500 Wanderfreunde (davon ca. 1100 registrierte) konnten das Vorhaben nicht verstehen, das unseren Wald bedroht. Sehr viele waren für ein kurzes Gespräch bereit und weit über 200 Besucher signalisierten ihren Unmut über die geplanten Anlagen im windschwachen Waldgebiet mit seinem herrlichen Baumbestand, vielfältiger Fauna und intakter Tierwelt mit ihrer Unterschrift auf der ausgelegten Liste. 

Im Gegensatz zu unseren Info-Veranstaltungen in der Vergangenheit waren die Wanderer diesmal überwiegend gut informiert, mit Ausnahme der Teilnehmer aus Frankreich und Luxemburg. Allerdings zeigten die ausländischen Gäste viel Verständnis für unser Anliegen: Durchgehend Kopfschütteln bei allen über das Vorhaben der Landesregierung, Räder in einen nahezu windstillen Wald bauen zu wollen. Die Skala der Ablehnungsfront reichte von Unverständnis, Schock bis hin zu größter Empörung und der klaren Aufforderung, diesen Unsinn und Frevel an der Natur zu verhindern.

Interessant waren auch die Gespräche mit Wanderern aus dem ganzen Saarland und Rheinland-Pfalz, die selbst von den Auswirkungen der Windkraft betroffen sind. Der Kommentar eines Teilnehmers aus dem Nordsaarland:

„Wir sind jedes Wochenende in unserem schönen Saarland unterwegs und entdecken immer mehr neue Räder. Hoffentlich schadet die Verspargelung der Landschaft nicht dem Tourismus. Wenn´s noch mehr gibt, befürchte ich das Schlimmste“.

Anhand unseres Flyers und der eindrucksvollen Plakate über die bevorstehende Waldvernichtung konnten wir den Besuchern in kurzen Statements die Situation erläutern.

Wir bedanken uns bei den vielen freiwilligen Helfern, die uns bei dieser Aktion unterstützt haben - einige davon waren zum ersten Mal für unsere Bürgerinitiative aktiv. So konnten wir den Stand an zwei Tagen betreiben und unser Anliegen für alle Wanderer sichtbar machen.

Ausdrücklich möchten wir auch den Sportfreunden Wadgassen und deren Organisatoren danken. Sie waren uns nicht nur freundlich gesonnen, sondern platzierten unsere Banner gut sichtbar in der Halle und an der großen Versorgungsstation im Wald. Gerne rufen wir an dieser Stelle dazu auf:

"Folgen Sie den Einladungen des Deutschen Volkssportverbandes zu deren DVV- und IVV-Wanderungen. Gehen Sie in die Wälder und über die Felder und genießen Sie die Schönheit unserer Natur."

Wer weiß, wie lange das in Wadgassen noch möglich sein wird. Die BI wird den Auftrag der Wanderer ernstnehmen und ihre Bemühungen zum Schutz des Wadgasser und Überherrner Waldes mit aller Kraft fortsetzen, und das insbesondere angesichts der zu erwartenden neuen Gesetzeslage und der sich abzeichnenden Änderung der politischen Willensbildung.